Foto-Challenge (Teil 1)

Heute beginne ich hier mit einem größeren Projekt, das ich schon seit geraumer Zeit vor mir hertrage. Immer wieder habe ich in der Vergangenheit versucht, meine Fotografie-Kenntnisse zu erweitern, um bessere Fotos zu machen. Das ist immer wieder eine Herausforderung, da man seine Comfort-Zone verlässt und sich auf ungewohntes Terrain begibt. Dabei ist meine persönlich größte Herausforderung, langfristige Ziele auch langfristig zu verfolgen. Schnell verlässt mich die Lust oder ich fange gar nicht erst mit einer Herausforderung an, da der Berg an Arbeit zu groß erscheint. Dabei sollte die Arbeit in diesem Fall ja Spaß machen. Sobald ich dann tatsächlich loslege, kommt der Spaß meist ganz von allein. So auch in diesem Fall.

Ich habe bereits erzählt, dass ich in den letzten Monaten versucht habe, ein besserer Hobby-Fotograf zu werden. Was habe ich also schon getan?

Equipment: An dieser Stelle sei dazu nur wenig gesagt. Man liest es in jedem beliebigen Fotografie-Blog oder bekommt es von selbsternannten Experten erklärt: „Es kommt nicht auf das Equipment an!“ Das stimmt natürlich weitgehend. Man kann auch mit einer Kamera für 5.000 € bescheidene Fotos machen. Ebenso kann man mit einer Handykamera herausragende Ergebnisse erzielen. Ich für meinen Teil finde Technik und die damit entstehenden Möglichkeiten wahnsinnig interessant. Ich möchte möglichst genau verstehen, was eine Kamera leisten kann und diese Leistung dann für meine Bilder nutzen. Mir kann keiner erzählen, dass ein künstliches Bokeh einer Handykamera genauso gut aussieht, wie ein Bokeh, das mit offener Blende eines hochwertigen Objektivs erzeugt wird. Aber das ist sicherlich auch nur Ansichtssache. Ich besitze mittlerweile zwei Kameras von Fujifilm und bin äußerst zufrieden mit ihnen. Meine Fujifilm X100F hat ein fest verbautes 23mm-Objektiv mit einer f2-Blende. Für meine Fujifilm X-T3 habe ich das Fujinon 50mm f2 sowie das Fujinon 10-24mm f4 (das verlinkte Objektiv ist der Nachfolger meines Objektivs). Ein Aufsteckblitz (Godox TT350F), schnelle Speicherkarten (SanDisk Extreme Pro) und ein kleines mobiles Stativ (C-Rope Creatorpod) gehören ebenfalls zu meiner Ausstattung. Wenn es der Geldbeutel hergibt, wird sich mein Equipment mit der Zeit erweitern, aber ich bin mit dem, was ich bereits habe, schon äußerst zufrieden.

Im Regal: Fujifilm X-T3 & Fujifilm X100V (von Nicole)

Technisches Verständnis: Was bringt einem die beste Ausstattung, wenn man keine Ahnung hat, wie man damit umgeht? Die Kameras von Fujifilm sind prinzipiell alle gleich aufgebaut. Um alle Funktionen nachzuvollziehen, habe ich sowohl die Handbücher, als auch weitere Literatur zu Kameratechnik (teilweise) gelesen. Folgende Bücher stehen zum Nachschlagen in meinem Bücherregal: Die Fujifilm X100F: 101 Profitipps, Die große Fotoschule: Das Handbuch zur digitalen Fotografie. Als Basis des technischen Verständnisses sollte man den Zusammenhang zwischen ISO, Blende und Verschlusszeit anhand des Belichtungsdreiecks nachvollzogen haben. Die Belichtung des Bildes hängt im Grunde immer von diesen drei Variablen ab. ISO ist dabei die Empfindlichkeitseinstellung des Bildsensors. Die Blende regelt die Menge des Lichts, das auf den Sensor auf einmal fällt. Die Verschlusszeit stellt zuletzt die Dauer ein, die das Licht auf den Sensor fällt. Wirklich alles baut darauf auf und prinzipiell können nahezu alle weiteren Anpassungen eines Bildes später am PC durchgeführt werden. Trotzdem ist es toll, bereits JPG-Bilder direkt aus der Kamera zu bekommen, die nicht mehr aufwändig nachbearbeitet werden müssen, sondern bereits gut aussehen.

Nachbearbeitung: Zur Nachbearbeitung meiner Fotos benutze ich eigentlich ausschließlich Adobe Lightroom Classic oder Adobe Lightroom CC (zur Bearbeitung am Tablet oder Smartphone). Das monatliche Abo ist leider recht kostspielig, hat man aber einmal die Software angeschafft, möchte man sich nicht mehr davon trennen. Adobe Photoshop nutze ich eigentlich nie, ich kann damit aber auch nicht wirklich umgehen. Ich habe mir das Buch Lightroom Classic und Photoshop zugelegt, um ein Nachschlagewerk zu haben. Wenn ich ehrlich zu mir bin, muss ich leider feststellen, dass ich noch nicht viel darin gelesen habe. Zur Nachbearbeitung meiner Fotos habe ich mir angewöhnt, ein Preset als Basis zu verwenden, um einen gleichbleibenden Stil meiner Fotos zu erreichen. Mir gefallen die Bilder von Bob Sala sehr gut und ich versuche, meinen Bildern einen ähnlichen Retro-Charakter zu geben. Ich habe von mir selbst gelernt, dass ich dazu neige, meine Bilder zu kontrastreich, zu farbintensiv, zu extrem nachbearbeite, wenn ich ein Bild ohne ein Preset nachbearbeite. Ich nehme mir zwar vor, dem Bild einen anderen Charakter zu geben, es gelingt mir dann oft noch nicht. Es gibt einfach zu viele Regler, mit denen man Veränderungen vornehmen kann. Es wird besser, aber es kostet auch sehr viel Zeit, sich darin weiterzuentwickeln.

Herausforderungen: Jetzt kommt der Part, weshalb ich diesen Beitrag überhaupt schreibe. Man entwickelt seine Fähigkeiten weiter, wenn man sich traut, unbekanntes Terrain zu betreten. In manchen Situationen finde ich das in der Fotografie schwierig. Beispielsweise ist es sehr schwer, Hochzeitsfotografie „mal zu probieren“. Das hat den einfachen Grund, dass ein Brautpaar stets den Anspruch haben wird, perfekte Bilder der eigenen Hochzeit zu bekommen. Es gibt keinen zweiten Versuch. Situationen kommen nicht zurück, der Ring wird nur einmal auf den Finger gesteckt, der Brautstrauß nur einmal geworfen. Der Druck, der dadurch für den Fotografen entsteht ist meiner Meinung nach immens, vor allem, wenn man eigentlich nur Fotos aus Spaß macht und nicht, um damit Geld zu verdienen. Ich traue mir solche Fotoaufgaben (noch) nicht zu. Trotzdem habe ich in der Vergangenheit einige Herausforderungen angenommen oder mir selbst auferlegt. Alles bewegt sich im Rahmen von Familie oder Freunden und immer als „Freundschaftsdienst“. Ich habe bereits Familienbilder, Babyfotos und Bilder während der Schwangerschaft gemacht. Ich habe standesamtliche Trauungen fotografiert oder Veranstaltungen fotografisch begleitet. Ich habe mich in der Tierfotografie versucht und bei Städteurlauben die Architekturfotografie probiert.

Herausforderung: Tier-Portraits

Ich konnte für mich feststellen, dass vor allem die verschiedenen Herausforderungen mich besser gemacht haben. Bereits vor einiger Zeit hat Nicole das erkannt und mir ein großes Glas Herausforderungen geschenkt. Es ist tatsächlich ein großes Einmachglas gefüllt mit vielen kleinen Zetteln, auf denen Foto-Aufgaben notiert sind. Die eigentliche Herausforderung dabei ist, sich auf eine dieser Aufgaben zu konzentrieren und am Ende ein einziges Bild auszuwählen, das in das passende Fotoalbum eingeklebt werden soll. So soll nach und nach ein großes Album entstehen mit den unterschiedlichsten Bildern, sorgsam ausgewählt aus den verschiedenen Aufgaben. Das Glas habe ich bereits einige Monate und die Fülle an Aufgaben hinderte mich daran, loszulegen. Das ändert sich jetzt! Ich habe Sommerferien und fang jetzt mit den Aufgaben an.

Das Buch will gefüllt werden!

Was könnte die erste Aufgabe sein? Hier geht’s zum zweiten Teil!

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